Guten Tag,
warum ich die Baugeschichte meines dritten MoRaSt-Moduls aus dem Jahre 2018 noch gar nicht erzählt habe, weiß ich nicht, denn zu sehen sind die schönsten Bilder seit geraumer Zeit bei flickr. Aus gegebenem Anlass steht das Modul zur Stunde aber nebenan wieder auf dem Bautisch, weil ... aber das ist schon eine ganz andere Geschichte, die ich ein andermal erzählen werde.
Jetzt erstmal springen wir zurück in den Anfang des Jahres 2018. Auf der Bricklive Basel im Mai 2017 hatte ich zusammen mit n3t3rb ein gemeinsames Modul betrieben. Kernelement seines Beitrages war eine großzügige Gleisspirale, die sich um zwei zentrale Türme schlängelte, die ich mit einer Art Brücke verbunden hatte. (Like a Bridge over Troubled MoRaSt) Mir war sofort klar: Eine Spirale willste auch haben - und wenn du mal wieder mit dem Martin ausstellst, dann jibbet zwei Gleisspiralen, und das wird fein.
Und so fängt jedes Modul mit dem Entwurf des Gleisplanes an; es ist der einzige Bauschritt, für den ich digitale Hilfe in Anspruch nehme:
Wer die MoRaSt-Systematik noch nicht kennt: Der Zug kommt (von der Warte des Publikums aus betrachtet) grundsätzlich von links unten (idealerweise vom Modul-Nachbarn) und fährt nach rechts unten zum nächsten Modul-Nachbarn (oder wendet, die in diesem Gleisplan zu sehen und fährt dann auf der oberen Trasse von rechts nach links wieder zurück zum Herkunfts-Nachbarn. Oder kreist eben bis zum Jüngsten Tag auf dem Modul. Dieses Betriebssystem ist fix; alles hat sich danach auszurichten. So auch die Streckenführung des neuen Moduls. (Der Plan steht "auf dem Kopf", ich weiß ...) Betrieblich gesehen verlässt ein Zug das obere Durchgangsgleis, fährt eine Schlaufe und fädelt sich dann wieder ins Durchgangsgleis zurück ein. Damit wird ermöglicht, dass auch Züge des Nachbarn über diese Schlaufe fahren können. Eine direkte Einfahrt vom unteren Durchgangsgleis in die Schlaufe wird nicht möglich sein. Das lange Überholungsgleis und die vielen Stopper aber verraten, dass ich auf eine maximale Leistungsfähigkeit der Anlage bereits in der Planungsphase Wert gelegt habe. Da machen sich ein paar Jahre Betriebserfahrung auf Ausstellungen bemerkbar ...
Es wird nicht bei einer simplen Schlaufe bleiben, sondern daraus soll ja eine Spirale werden, eine hohe Spirale mit etlichen Etagen. Wieviele genau? Steht noch nicht fest. Aber da, wo jetzt die beiden Kurzgleise zu sehen sind, sollen einst die Stopper hin. Viele Stopper.
Eine Frage, mit der man sich beim Monorail-Trassenbau nicht früh genug beschäftigen kann, lautet: Kommt's Bähnli durch? Für diesen ständigen Probierbetrieb hab ich zum Glück einen defekten Motorwagen, dem das Zahnrädchen unten fehlt. So kann ich einen Mess-Zug beliebig hin- und herschieben, ohne dass Material leiden muss. Ergebnis: Der Zug hat genug Platz, wenn er im Profil des Airport-Shuttles gebaut ist ...
Immer noch mitten im Ausprobieren, wie der Streckenverlauf etliche Etagen höher mal aussehen soll und welches der beste Platz für die Stopper ist. (Nicht der im Bild!)
So solls also nach oben gehen: Eine Rampe auf jeder Seite. Damit gewinnt die Trasse zügig an Höhe. Die Maßeinheit der Stunde sind stets 10 Lagen.
Hier entscheidet sich, ob die Zahl der Rampen ausreicht oder ob noch eine Etage geht?
Antwort: Ja, eine Runde geht noch. Und die provosorische Konstruktion ist ausgesprochen wackelig. Da kann noch kein Zug fahren!
An Kurven gebricht es einem Monorailer übrigens nie. (Ausgenommen bei Anwesenden, versteht sich.)
Die nächste Frage ist jetzt: Wie kriegt man die Trasse am Turm befestigt? Martin hatte das quadratische Format 32x32 gewählt und Stützen genau in den Ecken platziert.
Das wollte ich anders probieren. Aus einem 32x32-Quadrat wird ein Achteck mit Kantenlängen von jeweils 16 Noppen.
Nun geht es darum, wie die Stützen am Turm befestigt werden. Natürlich kann man sie fest verbinden. Das ist a) schön halt- und belastbar und passt b) schön in keine Kiste.
Da muss eine modulare Lösung her. Das macht zwar den Turm schlank und leicht transportabel, erfordert aber Mehraufwand beim Auf- und Abbau. Was meint ihr: in wieviel Prozent der Fälle bleiben die Technic-Pins beim Rausrupfen der Stütze an ihrem Platz?
Was man vergessen kann: Die Kurve auch von den "schrägen" Achteck-Kanten aus befestigen zu können. Drehteller? Nette Idee. Vergiss es! Es hilft nur, die Trasse hier locker aufzulegen. Das hält schon!
Die 10er-Höhe setzt den Maßstab. Reicht dein Material aus, um den Turm in voller Höhe in dieser Architektur zu bauen?
Das eigentliche "Richtfest", denn die erste Kurve "sitzt". Die Paneelen in transblau sind raus; es wurde ein etwas schlichteres Design gefunden. Kaum zu sehen: Ich habe gleich daran gedacht, ein Tor einzubauen. Das soll nicht nur schau aussehen, sondern hat ganz praktische Gründe: Wenn mir später beim Bauen von oben Material in den Turm fällt, kann ich unten bequem reinlangen und es wieder rausholen. Auch hier wieder: Erfahrung. Und ein Loch für die Kamera ist es natürlich auch ...
Geht voran. Es schlägt die große Stunde der hinges. Denn nur die verbinden eine Achteck-Konstruktion zuverlässig. Und machen spätere Ein- und Umbauten ziemlich kompliziert ...
Hilfskonstruktion, um zu wissen, wo die nächsten Stützen hinsollen. Nicht, dass man im Bau-Rausch alles vergisst und baut und baut und am Ende fehlen die Löcher für die Stützen ... Ich kenn mich inzwischen!
Nächstes Thema: der zweite Turm. Der soll die Stopper aufnehmen und ebenfalls im Achteck-Design entstehen.
Nur, wie es "innen" aussehen soll, ist noch offen. So? Oder wird's nicht doch besser ein Hohlkörper?
Wird nämlich Zeit für den zweiten Turm. Der erste ist nämlich schon gut weit fortgeschritten!
Spätestens jetzt wird klar: Im Gegensatz zum ersten Turm wird der Mittelturm nicht faltbar sein - jedenfalls nicht das Erdgeschoss. (Gemerkt? Das Griff-und-Foto-Tor fehlt noch ...)
Hier soll er also hin. Das Tor fehlt immer noch.
In mehreren Modulen gebaut und noch ohne die Stützen für die Trasse... Fun Fact: die Paneelen sind doppelwandig ausgeführt ...
Nun strahlen die Türme eine Anmutung von Wehrhaftigkeit aus, so ohne Schienen, odr?
Was auch allmählich vorangeht, ist die Bodenversiegelung mit überwiegend 2x4-Fliesen. Vielen 2x4-Fliesen ...
Ein dritter Turm muss übrigens her, denn wie zu erkennen ist, soll die Trasse noch einen Verlängerungsschlenker machen. Auch achteckig wieder?
Der Platz dazu wäre ja vorhanden ... sowohl links als auch rechts von den beiden Mitteltürmen.
Oder soll ich doch einen alten Entwurf wiederverwenden, der noch von MoRaSt-II als Sockel für den Bunten Turm übrig geblieben war?
Und was wird dann aus dem vierten Turm, um den ich nicht herumkommen werde? Auch in 32x32? Oder doch beide als Oktogon?
Spannende Fragen!
Fortsetzung folgt!
Danke fürs Verweilen und frohen Gruß
Zypper