Guten Tag zusammen,
manchmal kommt es vor, dass ich auch etwas Praktisches baue - will sagen: etwas, das zu etwas zu gebrauchen ist, zum Beispiel als Möbelstück.
In meinen Beständen hatten sich nämlich seit geraumer Zeit ein paar dieser Bahnsteigelemente angesammelt, die ich vor Jahr und Tag mal für ein MoRaSt-Projekt gebraucht hatte. Die wollte ich endlich einmal gescheit unterbringen, und so lag es nahe, ein Regal zu schaffen, in dem die vielen großen und kleinen Erinnerungen, Mitbringsel und Geschenke eine Behausung finden. Als Standort hatte ich mir ein Fensterbrett ausgeguckt. Zunächst im Arbeitszimmer ...
Schon jetzt ist prinzipielle Bauweise zu erkennen: "Fachwerk" im besten Sinne, also ein "Gerippe", das zügig und bequem ausgefacht werden kann.
Etwa mit den überreichlich vorhandenen alten roten Sprossenfenstern (ebenfalls übrig nach einem längst abgearbeiteten Projekt ...) Es war aber klar, dass die Fenster in dieser Farbe allein nicht ausreichen würden, um alle Fächer zu füllen.
Aber der Anfang versprach viel. Die Bahnsteigelemente gibt es in hell- und in dunkelgrau. Es gibt sie als ebene Fläche und als Rampe. Nun die große Preisfrage: Reicht das in unterschiedlicher Zahl, Farbe und Gattung vorhandene Material aus, um die einzelnen Etagen halbwegs gefällig zu gestalten?
Inzwischen war klar, dass das Fensterbrett im Atelier die bessere Standortwahl ist. Wer genau hinschaut, erkennt, dass allein die hell-dunkel-Aufteilung der Elemente ästhetisch noch unbefriedigend rüberkommt ... An das Fenster selber muss ich nur einmal im Jahr ran, wenn sich so derart hoher Besuch ankündigt, dass ich die Fenster meiner Bude putze ...
Am Folgetag ging es den Vormittag über allein um die genaue Aufteilung der Elemente auf die Etagen und um die Vorbereitung der Ausfachungen.
Dieses Foto habe ich ja schon in der Rubrik "Was baut ihr gerade?" gezeigt.
Es war erforderlich, die Läden fast aller Fenster umzusetzen. Sie sind nie an der Stelle, an der man sie brauchen kann ...
Dann wird es sozusagen ernst: Ausfachungen und Etagen finden in großem Stil und zügig zueinander ...
Weil die jeweiligen Randfelder eine ungerade Noppenbreite aufweisen, waren Spezialanfertigungen aus der "historischen Fensterkiste" erforderlich. Oh, ich mag die alten Fenster!
Es wächst. Zügig geht es voran. Kein Wunder, wenn man viel Zeit mit der Vorbereitung dieses Bauschrittes verbracht hat ...
In einer der oberen Etagen gibt es eine Abweichung vom Schema. Grund: Die Rampen waren zahlreicher als die Ebenen, und dunkelgrau ließ sich in der neuen Systematik nicht anders unterbringen. Das Ringen um Kompromisse: Ei lawwit! (Finde die Abweichung in der Ausfachung links oben!)
Hauptsache, das fällt nicht weiter auf ...
Inzwischen wurde auf dem Fensterbrett Platz für das schöne Wort "Baufreiheit" geschaffen.
Und da steht der Rohbau. Nun geht es an die Detailfitzeleien. Die überspringe ich hier mal kurz.
Befüllt und im Gegenlicht abgebildet, ist eine weitere Aufgabe dieses inzwischen fertiggestellten Möbels zu erkennen: Der Sichtschutz Richtung Nachbarn.
In Kürze stelle ich die einzelnen Objekte vor, die nun ihren neuen Platz gefunden haben. Nicht an der Sonne - bewahre. Sondern natürlich: im Staub!
Bis später,
Grüßle
Zypper