Guten Abend zusammen,
wie immer hatte ich meine Schwierigkeiten, für dieses MOC eine geeignete Kategorie zu finden. Da es sich inhaltlich in vielerlei Hinsicht stark an das "Harry-Potter-Museum" anlehnt, das noch als MOD durchging, hätte es eigentlich also auch dort hingepasst. Andererseits sind die Modifikationen so stark, dass praktisch ein eigenständiges MOC entstanden ist. Aber schaut selbst.
Oft ist es eine bestimmte Idee, ein beiläufiger Versuch, eine Skizze, die "etwas Größeres" auslösen kann. In diesem Fall war es ein einzelnes transparentes Element, das auf die schöne Bezeichung hört: "Belville Wall, Ivy Wall with Window 1 x 8 x 12". Mir fiel ein, dieses Element mit möglichst alten, möglichst verschrubbelten transparenten 1x-x-Steinen zu hinterbauen. Möglichst alte, möglichst verschrubbelte Transen (mit Steg) gefallen mir, weil sie alle unterschiedlich sind und sich durch verschiedene Vergilbungstöne auszeichnen. Diesen Effekt wollte ich nutzen, und die "Ivy Wall" war für die Präsentation besonders geeignet. Mit einer allein aber kommt man nicht weit, wenn es um die Gestaltung einer Fassade im CC-Haus-Standard geht.
Diesmal wollte ich es im MOC mal wieder Licht werden lassen. Dafür habe ich reichlich Material eines Fremdanbieters auf Lager, das nach einiger Zeit wieder eingesetzt gehörte. So nett das einerseits anzusehen ist, so groß sind die Probleme, die die Stromversorgung bereiten kann. Die Idee, die für die Leuchten erforderliche USB-Leiste ins Haus einzubauen, habe ich dabei schnell verworfen. Hier sieht man, warum mir das ausgesprochen leicht gefallen ist:
Das wäre viel zu hoch und viel zu fett zum Umbauen geworden; außerdem hätte das Kabel unten abknicken müssen. "Anders herum" wäre auch keine Lösung gewesen, weil das Kabel dann ein häßliches Stück höher aus dem Gebäude ausgetreten wäre. So blieb, die USB-Leiste außen vor zu lassen und nur mit den Kabeln der Leuchten weiterzukämpfen.
Die sind übrigens kinderleicht unterzubringen, wenn man sie auf diese zierlichen Goldringe aus einer Lizenzreihe drückt, die mich noch nie interessiert hat.
Nämlich so. So kann die Leuchte im Boden untergebracht und das Licht verlustlos nach oben gerichtet werden.
Es braucht nun lediglich ein paar geeignete Bodenplatten, die erstens groß und zweitens lichtdurchlässig genug sind, um die Leuchten alle fein säuberlich aufzunehmen. In Frage kamen diese trans-hellblauen 8x8-Platten, die vor einigen Jahren unter anderem in dieser Winterdorf-Reihe vorkamen und dort die Eisfläche darstellten.
Bei Bricklink notierten sie um die fünfzehn Euro das Stück, wenn man mehr als eine sucht. Eine hingegen ist selbstverständlich günstiger zu haben, dafür muss man, um weitere zu kriegen, einen anderen Anbieter mit höherem Mindestbestellwert konsultieren und um Ergebnis lediglich mehr Porto zahlen. Was unterm Strich gehupft wie gesprungen ist. Ich möchte dieses Thema hier nicht vertiefen ...
Ich war durchaus noch nicht entschieden, ob ich diese Ausgabe tätigen wollte. (Hier robbe ich mich gerade an den endgültigen Grundriss heran ...)
Denn damit's gut ausschaut, braucht's mindestens drei dieser 8x8-Transen. Eine hatte ich ja im Bestand. Eine.
Der Bricklink-Händler, der erstaunlicherweise sowohl die Ivy-Wände als auch diese Transplatten im Angebot hatte, bot ihrer drei an. Sollte man da diese eine zurücklassen? Längst war klar, dass noch ganz andere BL-Bestellungen erforderlich werden würden. Denn das Thema Eingangsportal hatte inzwischen sein kompliziertes Haupt erhoben ...
Mit der Gestaltung des Portals habe ich mich ausgesprochen schwergetan. "Über Eck" will halt geübt sein. Ich war aus der Übung sozusagen ...
Das wurde viel zu groß, viel zu klobig, viel zu hässlich - und vor allem - es funktionierte nicht. Seht ihr diese komische Biegung der beiden roten Türen? Gerade waren sie mit dieser Technik jedenfalls nicht ans Haus zu kriegen ...
Es eröffneten sich zwei Kampfzonen: Zum einen die Aufteilung der Fassadenbreite mit den Ivy-Wänden - zwei je Seite sollten es mindestens sein - und zum Anderen die Überwindung der Höhenunterschiedes von der Straße hinauf auf den lichttragenden Boden. (Die roten Türen sind nur die Platzhalter; "Belville Wall, Door 1 x 4 x 11 1/3 Arched Top " waren da bereits unterwegs. Verglichen mit den blauen trans-Platten, auf deren Preis ich immer wieder gern zu sprechen komme, kosteten sie genau einen Pfifferling.
Es ist vorne nicht besser geworden unterdessen. Konfiktlos war die Kurve nicht zu kriegen. Das Problem hat mich ein paar Tage (und Nächte) gut beschäftigt ...
Doch schließlich fand sich etwas ziemlich Simples: Die Türflügel mit den Halterungen als Insel gestalten und als solches Ensemble auf einer Noppe mittig vors Haus setzen. Was jedoch nach sich zog, eine Schwelle zu akzeptieren, welche sich dem ebenerdigen Zugang von der Straße in den Weg legte. Irgendwann jedoch ist der Punkt erreicht, an dem man sich sagt: Wisst ihr was? Ihr könnt mich mal! Ich lass das jetzt so!
Kleiner Exkurs am Rande: Ich hatte davor versucht, das Portal unter Einsatz von Winkel-Elementen zu gestalten. Das ist im Prinzip eine gute Idee, allerdings haben diese Elemente einen kleinen, aber entscheidenden Schwachpunkt.
Nämlich diesen hier. Ruckelt man ein wenig zu oft und ein wenig zu beherzt den Tür-Entwurf mehrmals rein und raus, kann es vorkommen, dass das Winkel-Element an genau dieser Stelle nachgibt. Wenn das geschieht, kann man es wegwerfen.
Das Portalproblem ist also gelöst. Das Erdgeschoss und die erste Etage "stehen". Die Geschosse sind stolze 13 Lagen hoch(!); auf einen Modularaufbau habe ich verzichtet. Wie schließe ich nun die Ecke über der Tür? Offen kann's ja nun wirklich nicht bleiben ... Der Versuch mit den bunten Glasbausteinen wird als zu laut und zu aufdringlich verworfen.
Nachdenken über solche Detailfragen geht bei mir am besten, wenn ich schon mal mit der Fassadenaufhübschung beginne. Die Gold-Vorräte werden aufgerufen; Gold passt so schön zu Schwarz, finde ich ... Staub passt übrigens auch recht schön zu Schwarz.
Rückgriff auf eine Bautechnik, die ich schon lange kenne und immer mal wieder hervorhole: Anordnung der transparenten Lampensteine in rotationssymmetrischen Vierer-Gruppen. Häufige Wiederholung ...
Statt der Böden zu den Etagen bleiben pro "Stockwerk" diese Simse übrig. Sie füllen sich mit Goldpokalen. Inzwischen steht nämlich ein interessanter Punkt auf der Tagesordnung: Was zum Kuckuck soll das eigentich alles werden? (Schön zu sehen hier, dass die sündhaft teuren transblauen Platten mit transgelben Fliesen belegt sind. Das wird also grünes Licht, scheint's?)
Es rundet sich, es vergoldet sich - und mit diesem Zwischenzustand, der bis zum Eintreffen der nächsten Ivy-Wall-Lieferung anhielt - denn erst jetzt war die Entscheidung gefallen, deutlich höher als das Harry-Potter-Museum zu werden, verabschiede ich mich in die Pause. In Kürze geht's hier weiter! Bleibt dran, wenn ihr wissen wollt, die das Haus nun zu seinem eigenartigen Namen kam!
Frohen Gruß
Zypper