Anne Boleyn - Die Jugendjahre

  • Hallo Steinchenfans,


    Heute geht es weiter im Leben der Anne Boleyn. Es tut mir leid, dass zwischendurch auch mal viel Text auftaucht, damit eine Brücke zwischen den MOCs geschlagen wird. Aber ihr müsst es ja nicht lesen. ;)


    Thomas Boleyn hatte mit Elizabeth Howard deutlich über seinem Stand geheiratet, was er nur dem Umstand zu verdanken hatte, dass die Howards beim König in Ungnade gefallen waren.

    Er hatte bei der Schlacht von Bosworth dazu beigetragen, Heinrich VII. auf den Thron zu bringen. Durch seinen Tatendrang und Ehrgeiz arbeitete er sich am Hofe immer weiter voran.


    Wenn er nicht gerade am Hofe war, drehte sich zu Hause alles um ihn. Sein Wort war Gesetz. Auf der einen Seite brachte er seinen Töchtern bei, dass sie ihm – und später ihrem Ehemann – uneingeschränkten Gehorsam entgegen zu bringen hatten. Denn Frauen waren das schwache Geschlecht und hatten sich der weisen Herrschaft der Männer zu unterwerfen.

    Auf der anderen Seite war er aber auch fortschrittlich und ließ seinen Töchtern Bildung zu teil werden. Denn seine Kinder sollten es mal weit bringen, was auch ein gutes Licht auf ihn fallen lassen würde.


    Er sprach mehrere Fremdsprachen - unter anderem französisch – was ihm von Heinrich VIII. einen Auftrag als Diplomaten erlangen ließ.

    Er sollte mit Margarete von Österreich , Regentin der Niederlande über eine Invasion in Frankreich verhandeln.

    Bei dieser Gelegenheit muss er der Regentin von seiner Tochter Anne und ihren Vorzügen vorgeschwärmt haben, denn sie bot ihm an, Anne als eine ihrer 18 Ehrenjungfern am Hofe aufzunehmen und auszubilden.


    Und so kam es, dass Anne 1513 im Palais der Margarete von Österreich in Mechelen ankam. Margarete hatte Mechelen zu einem Zentrum des Humanismus gemacht. Anne traf hier u. a. auf Erasmus von Rotterdam und verfolgte mit Erstaunen seine Ausführungen über die Korruption und den Sittenverfall innerhalb der Geistlichkeit.


    Die wenige Freizeit, die sie hatte, verbrachte Anne in der Bibliothek. Hier entdeckte sie auch die Werke von Christine de Pizan (1364-1430).


    „In eben der Weise, wie die Körper von Frauen weicher sind als die der Männer, so ist auch ihr Verständnis schärfer. Wenn es üblich wäre, die kleinen Mädchen eine Schule besuchen zu lassen und sie in denselben Gebieten zu unterrichten wie die Knaben, würden sie ebenso gut lernen und die Feinheiten von Künsten und Wissenschaft ebenso mühelos begreifen wie jene. Denen, die behaupten, dass die Vertreibung aus dem Paradies auf eine Frau, nämlich Eva, zurückgeht, sei gesagt, dass die Menschheit durch Maria weit mehr gewonnen hat, als sie durch Eva je verlor.“


    „ Die Gemahlinnen mächtiger Adliger sollten ein profundes Wissen über Regierungsgeschäfte haben, und sie müssen klug genug sein, de facto viel klüger als die meisten anderen Frauen von hohem Rang. Das Wissen einer Adeligen muss so umfassend sein, dass sie alles verstehen kann. Darüber hinaus muss sie auch so viel Mut haben wie ein Mann.“


    Auch wenn man das Wort „Feminismus“ damals noch nicht kannte, kann man wohl sagen, dass Anne hier genau mit eben diesem in Berührung kam.

    Meiner Meinung nach hat gerade die Ausbildung in Mechelen großen Einfluß auf die Weiterentwicklung von Annes Charakter.



    Zum MOC: Links habe die Ankunft Annes durch einen Säulengang im Innenhof des Palastes in Mechelen symbolisiert. Rechts zeigt Anne, wie sie ihren neu errungenen Wissensdurst in der Bibliothek zu stillen versucht.


    LG

    Eure BrickheXe Nadine

  • Hätte man uns dunnemals Geschichte so anschaulich präsentiert und mit zwei liebevoll gestalteten Lego Vignetten versüßt, hätte ich wahrscheinlich mehr aufgepasst. Bei Mechelen hat's dann doch ein Schalterchen im Oberstübchen in Richtung Erinnerung bewegt: Habsburg. Die katholischen Niederlande. Oder waren die in der Zeit noch irgendwie alle beim gleichen Verein? :/

    Ähm, tja, Schwamm drüber. Mir dünkt die junge Dame wird die Welt auf den Kopf stellen ...

  • Hätte man uns dunnemals Geschichte so anschaulich präsentiert und mit zwei liebevoll gestalteten Lego Vignetten versüßt, hätte ich wahrscheinlich mehr aufgepasst. Bei Mechelen hat's dann doch ein Schalterchen im Oberstübchen in Richtung Erinnerung bewegt: Habsburg. Die katholischen Niederlande. Oder waren die in der Zeit noch irgendwie alle beim gleichen Verein? :/

    Ähm, tja, Schwamm drüber. Mir dünkt die junge Dame wird die Welt auf den Kopf stellen ...

    Ich würde sagen, es brodelte damals langsam in der Welt.

  • Jetzt hat es mir erst einmal dank der interessanten Bautechniken die Sprache verschlagen - ich kann mich einfach nicht an den beiden Szenen sattsehen.


    Der Säuleneingang ist richtig schön filigran geworden - muss ich mir unbedingt merken.

    Die Tischbeine in der Bibliothek sind grandios - mal schauen ob ich herausfinde, wie die gemacht sind. Sind da eventuell Zauberstäbe drin?


    Du baust eindeutig auf einem anderen Niveau als ich. Hut ab.

    • Offizieller Beitrag

    Jetzt hat es mir erst einmal dank der interessanten Bautechniken die Sprache verschlagen - ich kann mich einfach nicht an den beiden Szenen sattsehen.


    Der Säuleneingang ist richtig schön filigran geworden - muss ich mir unbedingt merken.

    Ja, die Säule wäre allein schon preisverdächtig🤩

  • Oh, vielen lieben Dank für deine Worte. Das freut mich sehr. 🤗


    Viel zu selten denke ich daran, dass man auch Autoteile zweckentfremden kann. Zum Glück habe ich dieses Mal an diese Mudguards gedacht. Zuvor waren es nämlich tatsächlich mal wieder nur weiße Bögen. Das sah mir zu wuchtig aus und eine Nacht drüber schlafen hat geholfen. 😅


    Hier ein Tischbein:



    Zuerst dachte ich auch an Zauberstäbe. Aber die sind dann nach unten hin irgendwann zu dünn, als das irgendetwas daran halten würde.

    So sind es dann nur ganz einfache 3L Bars mit 1x1 rounds mit Loch, die in unterschiedliche Richtungen aufgefädelt sind.


    Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen.

  • Und wieder was gelernt. Danke für die Nahaufnahme des Tischbeine.


    Ja, das mit den Kotflügeln im Torbogen lässt ihn nicht so plump wirken, eher wie eine feine Fortsetzung der Farbgebung der Säulen. In einem digitalen Moc, das schon seid Jahren auf seine reale Umsetzung wartet, habe ich diese Technik für einen Hauseingang auch schon genutzt. Das wirkt fast immer gut.


    Danke noch einmal für's zeigen, des Mocs im Gesamten und dem Tischbein im Einzelnen.

  • Das sieht alleswahnsinnig gut aus!

    Was man nicht so alles kombinieren kann! 8|

    Würden die Menschen mehr Steine sortieren anstelle sie zu werfen wäre die Welt ein friedlicherer Ort.