Guten Abend zusammen,
dann wage auch ich mich mal an ein waschechtes MOD. Und ich habe mich gleich des Themas "Harry Potter" angenommen.
Wollt ihr wissen, wie das kam?
Das kam nämlich so:
I. Einleitung
Über ein paar Jahre hatte ich den bei meiner Tochter Yolanda (aka Alucarda) so altersbedingt wie unvermittelt ausbrechenden Potter-Hype nach Kräften unterstützt, nachdem der Twilight-Hype bei ihr wieder abgeklungen war. Dazu musste ich etwas tun, was ich sonst nicht tue: Sets kaufen. Zwar nicht ganz zum Vollpreis (die Mitgliedschaft in unserem Verein Schwabenstein 2x4 e.V. macht's möglich ...), aber immerhin - teuer genug. Der damit bei Yolanda ausgelöste Bauspaß war's wert, und die kleine Sammlung auf ihrem Regal war hübsch anzuschauen. So hätte es nun friedlich weitergehen können, denn auch der sich mählich sammelnde Staub war hübsch anzuschauen ...
Doch dann geschah, was geschehen musste: Eines Tages eröffnete mir Alucarda, dass die Ära derer von und zu Potter bei ihr nunmehr vorbei sei und das andere junge Männer in ihrer Gunst stünden, nämlich ein paar sehr junge, sehr glatte, sehr verwechselbare Idole aus Fernost, die der sogenannten K-Pop-Welt zuzuordnen sind. Zu dieser haben auch noch so aufgeschlossene Daddies leider keinen Zutritt, zumal nicht, wenn sie mit ihren ahnungslosen Werturteilen bei ihren Töchtern jenes Augenverdrehen auslösen, das ... aber ich schweife ab. Wer Töchter im entsprechenden Alter hat, weiß, wovon ich spreche, und wer es nicht weiß, z.B. weil er nur Söhne hat, ist ein glücklicher Herr Papa. (Na ja, dafür hat er sein Gfrett mit anderen Themen ...)
Mir blieb, Yolanda den solcherart abgemeldeten Potter-Kram aus den Augen und damit in meinem Besitz zu schaffen.
Dies ist also die Voraussetzung für das folgende Baugeschehen. Dieses beginnt wie so oft mit einer ersten groben Skizze.
II. Vorspiel
Ich hatte nämlich nach einer Umstrukturierung meiner Projekte-Kiste (sprich: nach Abriss von nicht mehr Benötigtem oder anderweitig Überflüssiggewordenem) einige der schönen, soliden 16x16-Platten in tan wieder verfügbar und fand die Idee reivoll, sie in einem lichtdurchfluteten Eckbau einzusetzen. Und einen solchen brauchte ich ja, um mein CC-Haus-Projekt weiterzubringen.
Im Entwurf ist ein deutlicher Schwachpunkt zu sehen, nämlich die Gestaltung des Eingangsbereiches. Was beim "Int-Europe"-Bürogebäude noch angängig gewesen sein mochte, nämlich eine Tür-Lösung an einer der Gebäudeseiten, ging hier nun erklärtermaßen nicht mehr. Es gefiel mir schlicht nicht. Die Lösung lautete: Bricklink.
III. Hauptspiel
Tataa ... und da steht die brandneue Ecktür, frisch dem Postboten gewissermaßen aus der Hand gerissen. Und auch die Peitschende Weide hat schon ihren Platz eingenommen. Und teilt mit: Wenn ich über mehrere Etagen wachsen soll, wirst du mit deiner Anordnung der 16x16-Platten nicht weit kommen. Wisch dir das von der Backe!
Denn wenn du dir die Situation rechts im Bild, wo es ins nächste Geschoss geht, genauer anschaust, wirst du sehen, dass eine 8x16-Platte genau richtig wäre. Eine 16x16 würde zu groß, jedenfalls kriegst du dann die Treppe nicht mehr gescheit unter: das würde alles zu eng geraten. Vier Noppen bis zum Fenster sollten mindestens frei bleiben, sonst schaut's bleed aus. Was da jetzt liegt, ist eine 6x16-Platte und eine 2x16. Eine weitere 2x16 würde die Lücke schließen, das ja. Aber dann hast du eine kostbare 6x16 und zwei noch kostbarere 2x16 verballert, wo es eine 8x16 perfekt täte. Will sagen: Bricklink.
Beim Warten auf die Sendung hatte das Personal schon mal Aufstellung genommen und Hedwig ihren ersten Probeflug hinter sich gebracht.
War da die Freude groß, als der Postbote endlich klingelte. (Das Bild ist euch bereits bekannt, ihr kennt es aus diesem Beitrag.)
Die erste Etage. Im Erdgeschoss sollte links ursprünglich eine kleine Küche hinein (daher der abweichend gestaltete Boden) und rechts hinter die Tür ursprünglich der Waschraum. Die Küche musste dem Kamin aus der Hogwartshalle weichen, und erst allmählich reifte die Entscheidung, (nach einem entscheidenden Hinweis von Luggi) aus dem Bau ein Museum zu machen. Das eröffnete die Möglichkeit, ziemlich viel Kram aus der Potter-Kiste unterzubringen. Zum Beispiel dieses Giebel-Ensemble. Die Spiegeltür unten rechts gehört auch dazu
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Blick ins Erdgeschoss, Fokus liegt auf der Ratte. Und die Weide ist größer als angenommen ...
Gewissermaßen ins Schaufenster gestellt und von der Straße aus gut zu sehen.
Zwischenstand. Ich sollte noch lernen, wofür die trans-neon-grüne Leuchte eigentlich gedacht war ...
Der Deckel über der Weide schließt sich. Endlich können die Etagen durch den Baukörper "wandern".
Kopfzerbrechen bereitete diese Gestalt. Sie ist höher als eine Etage, das heißt: Sie kann nicht unter einer Ebene stehen. Womit der Einsatz einer weiteren 16x16-Platte ausfiel. Worauf ich mich bei Bricklink endlich mit einem Stoß 8x16-Platten bevorratete. Ich kann so nämlich nicht arbeiten ..
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Da die Etagen leider nicht abnehmbar gestaltet werden konnten, habe ich bereits beim Bau all die Bilder gemacht, die später, nach Vollendung, nicht mehr möglich sein werden.
Mit dem Nachschub auf dem Tisch ging's recht zügig voran mit dem Bau.
Wo die Treppen hinkommen sollen, war ein ständiges Ringen um die bestaussehenden Lösungen. Vier Noppen, finde ich, sollte ein Gang breit sein. Die 4x8-Platte hatte ich noch im Altbestand. Was aber soll man mit einer einzelnen tanfarbenen 4x8-Platte anfangen? Antwort: Sie genau hier einsetzen. Auch wenn sie ein paar Jahre darauf hat warten müssen ...
Um Geländer habe ich mich übrigens nicht gekümmert. Man sollte als Besucher also schwindelfrei bzw gut versichert sein ...
Das sind so Fundsachen aus der Potter-Kiste, die sich im Schaufenster gut machen. Was die Frage aufwirft, wer eigentlich für das Kuratorium dieses Hauses verantwortlich zeichnet?
Er ist es übrigens nicht. Die Kiste übernimmt nun doch die Funktion eines Geländers ...
Langsam nähern wir uns dem Höhepunkt des Bauvorhabens: Der Ein- und Anpassung der Großen Hogwarts-Halle. Da das nicht mein Entwurf ist, habe ich dieses Foto gemacht, damit ich weiß, wie das aussehen muss. Ich vergaß nämlich zu erwähnen, dass Yolandachen die Original-Bauanleitungen beizeiten entsorgt hatte. Und ich vergaß zu erwähnen, dass ich vorher schon einmal versucht hatte, aus dem Potter-Material eine Etage für den Bunten Turm zu schnitzen. Was erklärt, warum vom Original-Set nur Trümmer und Fragmente übrig waren, die breit verstreut auf meinem zweiten Bautisch lagen.
Wie's also mit der "Krönung" des Museums weitergeht, erzähle ich demnächst.
Seid ihr dann wieder dabei? Würde mich freuen!
Bis dann!
Grüßle
Zypper