Schönen Montag zusammen,
als Abschluss meiner historischen Monorail-Tetralogie (Teil 1: Graues Monorail-Rampengebäude, Teil 2: Tiefliegender Haltepunkt, Teil 3: Hochliegender Haltepunkt) folgt hier nun ein Rückblick auf eines meiner gewagtesten (und seither nicht wieder versuchten geschweige denn vollendeten) Projekte. Es hat ein Vorbild "aus der Wirklichkeit":
Es ist - zugegeben - sehr schwer zu erkennen, handelt es sich doch um nichts anderes als um die Eck-Verstärkung eines Holzkästchens, in dem in Wien die berühmten "Sachertorten" verpackt zu werden pflegen. So eine Messingecke ist dort nicht in der Vorstellung angbracht, bis zum jüngsten Tag zu halten, und so war es keine Überraschung, dass sie sich schon wenige Tage nach dem Verzehr der Torte vom Kästchen löste und auf meinem Tisch lag.
Hm, dachte ich da.
Kennt jemand dieses "Hm"? Es stellt sich bei einem AFOL ein, wenn er etwas sieht und denkt: "Hm - wie könnte man das in LEGO bauen?"
Und da ich gerade ohnehin mit einem Monorail-Projekt beschäftigt war, dachte ich also bei mir: Wie kriege ich es hin, dass das ein Dach wird? Denn unter den Bögen sah ich vor meinem geistigen Auge bereits Züge fahren.
Desweiteren spukte in meinem Kopf seit langem schon der Bahnhof Lyon-Satolas* herum, ein in Fachkreisen ziemlich bekannter Bau des Architekten Santiago Calatravas, dessen Arbeiten ich ja ganz toll finde. So sieht dieser Bahnhof aus:
*Das Bahnhof ist offiziell nach dem französischen Flugpionier Antione de Saint-Exupery benannt, der sich auch als Autor des weltberühmten Buches "Der kleine Prinz" hervorgetan hat.
Und so ging ich ans Werk ...
Zunächst mussten die drei Seiten gebaut werden.
Den stabilen rechten Winkel oben bildet eine transparente 16x16-Platte.
Die Schenkel werden durch eine Biegung verbunden.
In diesem Bild ist die Befestigung des Bogens mit der Platte noch nicht endgültig gelungen ...
Ich überspringe jetzt mal ein paar vergebliche Versuche und Vorstufen, sondern präsentiere gleich die Bautechnik, die sich dann durchsetzten konnte. Es war ausgesprochen hakelig, die drei Seiten miteinander zu verbinden, und es hatte ein Weilchen gedauert, bis ich auf die Idee kam, die Kante des Tisches mit einzubeziehen.
Hier das Bauprinzip der Verbindung: Ein 2x2-Stein auf einem Drehteller, der die Ecke der Grundplatte abschließt.
Damit waren die Grundfragen gelöst: Das Ding stand, wenn auch alles andere als "stabil". Im Gegenteil: Es war - einmal aufgerichtet - praktisch nicht zu bewegen, weil die Verbindung Bogen-Grundplatte ausgesprochen zerbrechlich war. Und ein Zug passte - wen überrascht das? - natürlich nicht drunter.
Es gab also noch einiges zu tun!
(Fortsetzung folgt!)