Guten Abend,
unter dieser nicht ganz passenden Rubrik möchte ich euch im Folgenden Eindrücke von einer Reise vermitteln, die nun auch schon wieder 7 Jahre zurückliegt.
Kurz zum familienpolitischen Hintergrund: Meine Angetraute ist in Perú geboren, ihr Vater lebt in Venezuela, und unsere Kleine, die Alucarda, sollte ihren Opa (sowie die weitverzweigte peruanische Verwandtschaft) einmal persönlich kennenlernen. Das Team Zypper hatte ich selbstredend mit im Gepäck, und um dieses geht's im Folgenden hauptsächlich. Kommt ihr mit?
01 Bei der Zwischenlandung in einem der bedeutendsten, dafür aber herrlich unübersichtlichen Luftfahrtknotenpunkte Europas ereilte die vier reiselustigen Ingeniere beim Besuch des schlechten Bistros ein erster Schock. Würde es so weitergehen, wird die Reisekasse unmöglich reichen können!
02 Dankbar nahm die Crew des Air-France-Fluges AF 368 die Unterbrechung der eintönigen, aber wolkenreichen Atlantiküberquerung auf und stellte gern allerlei fotogenes Utensil zur Verfügung. Leider durfte ich das scharfe Flügelteil nicht behalten; es gehörte der sehr hübschen, sehr resoluten Stewardess.
03 Nachdem sich im venezolanischen Caracas herausgestellt hatte, dass die Fluggesellschaft, die für die Anschlussverbindung nach Barquisimeto vorgesehen war, leider ihre Zahlungsunfähigkeit hatte anmelden müssen, schliefen die 4 gemütlich ihren Jetlag in einem hübschen Hotel aus und besuchten einen reizvollen Aussichtspunkt in einer an reizvollen Aussichtspunkten ausgesprochen armen Stadt.
04 "Nein, Jungs, so könnt ihr leider nicht in die Stadt. Ja - ich weiß, dass es heiß ist. Ja, die Overalls sind für den karibischen Winter ungeeignet. Ja, ich weiß, dass man die Ärmel nicht abknöpfen kann. Ja, ich weiß: Das Piepen in der Nacht waren nicht wildgewordene Klimaanlagen, sondern Baumfrösche, die um die Gunst von Weibchen buhlen."
05 Recht bald hatten die Vier sich akklimatisiert und besannen sich mit der Trinkfestigkeit erfreulicherweise einer ihrer Sekundärtugenden. Schließlich ist es - heiß.
06 Wer steht nicht gerne unter Palmen? Der Zoologische Park der Stadt ist eine für Tierfreunde traurige Angelegenheit. Auch, wenn es heiß ist.
07 Die Insolvenz der Fluggesellschaft machte einige unvorhergesehene Zusatzbesuche im Flughafen erforderlich, was Gelegenheit zu einigen hübschen Aufnahmen gab. Solcherart gebeten, machten die 4 nur zu gern eine gute Figur.
08 Auf dem Land lernten die vier dann den bevorzugten Zeitvertreib der dort ansässigen Bevölkerung kennen - und schätzen. Und den gewohnten Unernst hatte die vier, seien wir ehrlich, ja nie ganz verloren!
09 Doch nach wenigen Tagen nahte auch schon die Zeit des Abschiednehmens, und ein mehrstündiger Aufenthalt im Internationalen Flughafen namens Maiquetia - zu deutsch etwa "Fuhlsbüttel" oder "Echterdingen" - schloss sich an. Beim hier verzehrten Selbstgebrannten der Stief-Schwieger-Oma stellte sich nicht die Frage, ob man ihn in einem Ruck trinken MUSS - sondern ob man es KANN.
10 Antrittsbesuch beim Präsidenten der Republik Perú am Hauptplatz der Hauptstadt Lima, der zu Ehren des Teams Zypper seine messingschimmernde Leibgarde hatte antreten lassen. Diese war im Begriff, abzuziehen, als die vier ihre für diesen feierlichen Moment mitgeführten Epauletten endlich angelegt hatten.
11 Derart aufgeschirrt, ahmten die Vier im anschließend besuchten Café den als beeindruckend empfundenen Gardestechschritt nach.
12 In einem der zahllosen Nahversorgungszentren der 10-Millionen-Einwohner-Metropole am Pazifik war der Überfall eines Plagiatproduktes zu überstehen. Die Vier trugens mit Fassung und dankten dem Verkäufer mit dem überflüssigen Kauf einer solcherart präsentierten Sammelfigur.
13 Prägend für den mehrwöchigen Aufenthalt war ein ziemlich häufiger Quartierwechsel. Nicht immer trafen die Vier es dabei so gut wie in diesem Häuschen, das in einem der besseren Viertel der Stadt zu finden war.
14 Apropos Pazifik! Was wäre ein Erstbesuch dieses Weltozeans ohne die entsprechende Taufe durch die Gischt desselben? Da gerade eine Jahreszeit herrschte, die vor Ort als "Winter" bezeichnet wird und die bei uns jedoch als ganz passbler Sommer durchgeht, wagten die Vier den Sprung in die Wogen. "Also kommt, Jungs, sooo kalt ist es nun auch wieder nicht!"
15 Ungeduscht, getrocknet und aufgeräumt widmeten sich die Vier dann einem gigantischen Einkaufszentrum, das, in die Steilküste des Pazifik gesprengt, gelassen auf zahlungskräftige Kundschaft wartet. Die Wartezeit verkürzt hat der sagenhafte Blick über eine der Buchten, die der stimmungsprägende Nebel mit seinen dem Meer entsteigenden Schwaden verhängte.
Fortsetzung in Kürze!