Kafkas Kinder

    • Offizieller Beitrag

    Guten Tag zusammen,


    hier ein Blick auf eines meiner aktuellen Projekte:



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    Entstanden ist es aus einer - im besten Sinne - Spielerei* aus nur zwei verschiedenen Teilen, die ich Mitte August begonnen hatte:


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    *Weswegen ich auch niemals protestieren würde, wenn mir jemand in abfälliger Weise vorwerfen wollte, dass ich mit LEGO "spiele".



    Ich wusste nicht, was draus werden würde, aber dies zumindest war der Anfang von dem, was es werden durfte:


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    Wobei ich überhaupt nicht ausgeschlossen haben will, dass irgendwo auf der Welt ein anderer AFOL schon einmal auf die Idee gekommen sein könnte, diese beiden Teile auf diese Weise zu verbauen. Wie auch immer: Der großzügigen Erweiterung der Grundidee stand nur die Begrenztheit des Materials entgegen:


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    Nun brauchte das Objekt nur noch einen passenden Hintergrund und vor allem einen Titel. Dabei half mir der Besuch einer Finissage Ende August in Esslingen, denn dort hing ein Werk von Leander Schwazer: ebenfalls eine Art Geflecht, allerdings aus dünnen, mit Beton gefüllten Schläuchen und dem Titel: "Beckett's Children". Von dieser Idee inspiriert, fand ich in "Kafkas Kinder" eine ebenbürtige Entsprechung, daher habe ich sie gewählt.



    Es ist ja in kreativen Kreisen durchaus üblich, sich bei den Ideen von Kollegen zu bedienen, wie zuletzt auf der Bricking Bavaria in Fürth zu beobachten:


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    Das (preisgekrönte) Vorbild, gestand der Nachahmer, habe ihm so gut gefallen, dass er es kurzerhand nachgebaut habe. Ein Urheberrecht, sagte er, liege ja nicht drauf. Na ja, das vielleicht nicht. Aber der Anstand würde es ja gebieten, zumindest mal nachzufragen beim "Urheber", ob man dessen Idee adoptieren darf. So habe ich es zumindest öfters an mir erlebt in der Szene. Nachahmen ist zwar die höchste Form des Kompliments*, das wohl schon, aber ich finde es einfach netter, wenn man fragt. Mit dem Bastelandi zum Beispiel bin ich in regem Austausch: Was er bei mir toll findet, baut er nach, und wenn er was hat, das mich inspiriert - na, dann bin ich halt so frei. Das geschieht aber in freundlichem Einvernehmen, und wir haben beide viel Spaß dabei, wenn wir uns auf einer gemeinsamen Ausstellung gegenseitig mal wieder beim Nachbau ertappen. Ist ja Spiel, ist ja Hobby, soll ja alles Spaß machen. Das ganz nebenbei.



    *Letztendlich schützt nur eigene Unnachahmlichkeit davor.



    Überein stimme ich aber mit dem Esslinger Künstler, dass ein Werk einen Namen haben solle. Nichts ist doch schlimmer, nicht wahr, als im Museum vor einem interessanten Objekt zu stehen, dass einem mit "ohne Titel" die Tür vor der Nase zuschlägt?



    Bei LEGO kommt nun noch die gefällige Präsentation hinzu, und bei diesem Projekt schwebte mir von Anfang an etwas, nun ja - Schwebendes vor. Wie aber bringt man jetzt ein knappes halbes Kilo L zum Schweben?



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    Mit einem zugegebenermaßen ziemlich hässlichen Ständer. Aber diese Elemente waren übriggeblieben von einem anderen Projekt, das ich zu anderer Gelegenheit vorstellen werde. Wie auch immer - die Ergebnisse zählen ...



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    Wobei das Team Zypper so schnell nichts in den Schatten stellt, ähem.


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    Ok, im Finale hingegen bleibt ein Bild übrig, das schließlich auch Eingang in die Große Retrospektive gefunden hat:



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    Mit herzlichem Dank für die Aufmerksamkeit


    und frohem Gruß


    Andreas

  • Zum Bild mit der Säule in der Mitte: hier hatte ich kurz den Eindruck eines sehr großen modernen Raums. Evtl. einfach zwei Säulengänge aus diesen Säulen bauen.


    Zum letzten Bild: Cool, wenn man keinen Bezug dazu hat, könnte man es für moderne Architektur halten.