Maschinenpistole aus Lego löst SEK-Einsatz aus


  • Eine täuschend echt aussehende Maschinenpistole aus Lego-Steinen hat in Ludwigshafen einen Polizeieinsatz ausgelöst. Zeugen hatten in einer Wohnung einen Mann gesehen, der damit herumhantiert hatte.


    Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, trafen Spezialkräfte wenig später in der Wohnung auf zwei 19 und 23 Jahre alte Männer.


    Der jüngere Mann hatte mit schwarzen Lego-Steinen die täuschend echt aussehende Waffe nachgebaut. Weil der 19-Jährige mit der vermeintlichen Waffe am Fenster hantiert hatte, wird jetzt wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz gegen ihn ermittelt. Die Legowaffe wurde sichergestellt.


    Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/…dwigshafen-waffe-100.html

  • Das Problem wird hier sein, dass die Beobachter nicht neben der Waffe standen. Von außen durch ein Fenster sieht auch jede Spielzeugpistole täuchend echt aus. Den orangenen Proppen erkennt man dann nämlich nicht mehr. Ermitteln müssen sie jetzt, weil es verboten ist, Atrappen zu tragen, die nicht eindeutig als solche erkennbar sind. Ich gehe aber ganz stark davon aus, dass diese bei näherer Betrachtung sehr wohl als Lego Modell zu identifizieren ist und vermutlich nicht mal täuschend echt aussieht. Damit würden die Ermittlungen so schnell eingestellt werden, wie sie aufgenommen wurden. Aus mehreren Metern durch ein Fenster reicht schon die Silhouette einer Waffe um als solche durchzugehen.

    Etwas anderes wäre es sicher, wenn jemand mit einem wirklich guten MOC (und da gehört etwas mehr zu, als Klötzchen zu stapeln) in eine Bank marschiert wäre und Geld erpresst hätte.

    • Offizieller Beitrag

    So ich klugscheiß mal.

    Bei einer Schusswaffen muss ein Projektil durch einen Lauf getrieben werden. Das ist hier eindeutig nicht der Fall, also kein Verstoß.

    Bleibt die Anscheinswaffe. Diese muss den Eindruck erwecken, dass es sich um eine o.g. Schusswaffe handelt. Das ist hier der Fall. Aber sie nur in der Wohnung zu haben ist kein Verstoß gegen das Waffengesetzt.

    Anders sieht es aus, wenn eine sogenannte Schnellfeuerwaffe gebaut wurde. Hier könnte das Kriegswaffenkontrollgesetz zum Tragen kommen. Nachbauten von bestimmten Waffen dürfen nicht verkauft oder erworben werden. Da es sich aber um ein selbstgebautes Spielzeug handelt dürfte hier ebenfalls kein Verstoß vorliegen.

  • Ich trage da mal noch meinen Wissensstand mit bei. Selbst Softairwaffen, die tatsächlich ein Projektil verschießen, dürfen bis zu 0,5 Joule frei an Jugendliche ab 14 Jahre verkauft werden. Diese Waffen dürfen im Gegensatz zu stärkeren Softairwaffen, die ab 18 Jahren erhältlich sind, sogar vollautomatisch schießen. Diese dürfen gerade wegen ihres authentischen Aussehens selbstverständlich nicht in der Öffentlichkeit sichtbar getragen werden. Bei einem Transport müssen sie in fest verschlossenen (Vorhängeschloss o. ä.) entsprechenden Waffentaschen getrennt von Magazinen und Munition verstaut werden. Aber selbstverständlich dürfen die Jugendlichen selbst damit zuhause in den eigenen vier Wänden hantieren wie sie wollen bzw. die Eltern es gestatten. Da der „Jugendliche“ sogar 19 Jahre alt ist, dürfte er auch stärkere Softairwaffen oder Luftgewehre innerhalb seiner Wohnung besitzen und ggf. sogar nutzen.

    Besuch mich doch gerne bei Instagram. Und wenn du noch mehr über mich wissen willst, dann findest du alle Links und Infos auf ThiemPlay.de.

  • Dann bin ich ja schon einmal gespannt, wenn sich in ein paar Jahren vermutlich tatsächlich jeder ganz einfach eine Schusswaffe aus dem 3D Drucker drucken kann...

  • Ja, nur die Verbreitung von 3D Druckern ist noch nicht so hoch. Interessant wird es, wenn sie im Mainstream angekommen und selbstverständlich sowie wirklich günstig werden.

  • Naja, ehrlich gesagt, ist es dann immer noch eine enorme Hürde, dann auch entsprechende Munition zu bekommen, die mit Waffen aus dem 3D-Drucker funktionieren. Es ist nach wie vor leichter Armbrüste und Bolzen oder Bögen und Pfeile zu bekommen oder selbst zu fertigen, wenn jemand eine Fernwaffe haben will.

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    • Offizieller Beitrag

    ich habe da jedenfalls großen Respekt vor dieser 3D Drucker Geschichte.

    Die LEGO Story geht heute noch immer durch die Medien. Und dann mit Kommentaren wie" Eltern wissen gar nicht wie gefährlich LEGO sein kann" usw. Sinngemäße Wiedergabe der Ansage des Reporters.

    Oje, nichts los in der Welt😂

    Gruß Guido

  • Puh, stell dir vor, du verbringst Ewigkeiten mit dem Bau einer coolen LEGO-Waffe, nur um dann eine Anzeige zu haben. Und da denkt man es gibt nicht schon genug Ärger auf der Welt :D

    Demnächst darf man keine Waffenähnliche Form mehr nachbauen.

  • ich habe da jedenfalls großen Respekt vor dieser 3D Drucker Geschichte.

    Die LEGO Story geht heute noch immer durch die Medien. Und dann mit Kommentaren wie" Eltern wissen gar nicht wie gefährlich LEGO sein kann" usw. Sinngemäße Wiedergabe der Ansage des Reporters.

    Oje, nichts los in der Welt😂

    Gruß Guido

    Und genau DAS ist das Problem. Nur weil ermittelt wird, denken jetzt alle, da hätte jemand eine funktionierende Waffe gebaut oder zumindest so eine, die täuschend echt aussieht. Aber siehe meinen Beitrag weiter oben: Ich denke nicht, dass diese Waffe besonders echt aussah. Es soll vorkommen, dass Beamte Ermittlungen aufnehmen MÜSSEN. Auch wenn eine halbe Stunde nach Beginn der Ermittlungen festgestellt wird, dass diese Ermittlungen Unsinn sind. Das wird dann aber wieder nicht in den Medien berichtet, ist nicht spektakulär genug.

    • Offizieller Beitrag

    Das wird dann aber wieder nicht in den Medien berichtet, ist nicht spektakulär genug.

    Jepp, so ist es.

    Im genannten Beitrag heute morgen wurde dazu eine "nachgestellte Szene" eingespielt wo ein bewaffneter hinter einer Gardine vorschaut.

    Aber es gibt halt genug Menschen die da jetzt voll bei abgehen.

  • Jepp, so ist es.

    Im genannten Beitrag heute morgen wurde dazu eine "nachgestellte Szene" eingespielt wo ein bewaffneter hinter einer Gardine vorschaut.

    Aber es gibt halt genug Menschen die da jetzt voll bei abgehen.

    Gleich den Redakteur wegen Rufmords verklagen.


    Oder, ach was, ich bau mir schnell eine Maschinenpistole und nehme das selbst in die Hand 8o

  • Hallo, ich bin der verantwortliche 'Waffenbastler'. Ich habe eine MP 40 aus Lego nachgebaut, und damit gespielt. Ein Nachbar hat das gesehen und die Polizei verständigt. Kennt ihr ja scheinbar schon. Ich muss nur erwähnen, dass ich die 'Waffe' nicht aus dem Fenster gehalten habe, sondern in meinem Zimmer gespielt habe und der Rolladen zur Hälfte oben war.


    Ich werde und kann nicht zu viele Details erwähnen, ich kann nur sagen, dass meine Lego MP-40 mein bisher bestes Werk war. Oben war die Waffe bedeckt mit glatten Platten und mit kleinen, glatten 45° Dachsteinen, hinten war die Waffe rundlich gebaut, wie die echte MP40, es wurden auch nur schwarze Bausteine benutzt, ein Schaft war nicht vorhanden. Da sie so aussah, wurde meine Lego Waffe mitgenommen, die Teile vernichtet. 10 Stunden habe ich da dran gesessen und es wurde in Aussicht gestellt, dass ich die ganzen Kosten tragen werde, auch vom Einsatz. Ich hole mir einen Anwalt und verteidige mich.


    Hier das Video:


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    Hier mein Kanal:

    LegoDomme auf YouTube


    Meine zwei neusten Waffen Videos beinhalten komplett schwarze Modelle. Wie findet ihr die?

  • Hallo und erst einmal herzlich Willkommen bei den Steinchenfans!


    Ich finde es bewundernswert, dass du dich hier bei uns persönlich meldest und den Sachverhalt aufklärst. Es ist natürlich klar und auch ratenswert, dass du dich während des laufenden Verfahrens mit Details bedeckt hältst.


    Ich finde es erschreckend, welche Auswüchse diese Übersensibilisierung mittlerweile annimmt. Auf der einen Seite müssen mittlerweile LEGO-Modelle von "Waffen" vernichtet werden, während andererorts mitten unter uns international gesuchte Terroristen auf offener Straße jahrelang "erst einmal nur beobachtet" werden.


    Quo vadis, schöne Welt? Quo vadis?

  • Moin LegoDomme. Ich finde es auch cool, dass Du Dich hier gemeldet hast.

    Ich habe mir Deine Videos angeschaut und es scheint so zu sein, wie ich vermutet hatte. Deine Waffen sind aus der Nähe deutlich als LEGO erkennbar. Allerdings kann ich bei Deiner sauber nachgebildeten Spann- und Nachladebewegung durchaus auch Deinen Nachbarn verstehen, dass dieser dachte, Du hantiertest mit echten Waffen.


    Ich bin was Waffenrecht angeht absoluter Laie, aber ich frage mich, wo hier jetzt der Unterschied zu einer Spielzeugwaffe ist. Hättest Du mit so einer gekennzeichneten Spielzeugwaffe rumhantiert, hätte es durch das Fenster doch genau so echt ausgesehen..? Und wenn mich nicht alles täuscht, haben Gerichte in anderen Zusammenhängen längst entschieden, dass in den eigenen vier Wänden, auch wenn man hier von außen beobachtet werden kann, nicht von einem Aufenthalt in der Öffentlichkeit gesprochen werden kann.


    Die vernichteten Legosteine sind natürlich absolut ärgerlich, aber man sagt nicht umsonst "jede Presse ist gute Presse" und Deinem Youtube Kanal wird der Hype mit Sicherheit gut tun. Dann hast Du die vernichteten LEGO Steine vielleicht schon bald durch Werbeeinnahmen wieder zusammen ;)

  • Ich bin da unverbindlich. Ein Nachbar hat es gesehen, was schlimmes vermutet, das SEK stürmt rein und fertig. Ich fand nur den Umgang unprofessionell. Ich wurde gefragt, wie zur Hölle ich auf die Idee komme, mit einer Lego Waffe rumzuspielen. 'Wie alt sind sie nochmal, 19?' Sehr respektlos.


    Ich denke da wird ein Brief kommen die Tage mit der Anzeige, Verfahren müsste aber eingestellt werden. Bei Lego Steinen handelt es sich allerhöchstens um eine Anscheinswaffe, und die ist auf befriedetem Gelände komplett legal, zumal mein Lego Modell die Funktion einer Waffe nicht erfüllt, da keine Patronen geladen werden können.